Plautdietsch enne Femilje
Plautdietsch enne School
Wir Plautdietschen haben eine jahrhundertealte Tradition der Mehrsprachigkeit. 200 Jahre lang war das Plautdietsche in den geschlossenen Siedlungen in der Ukraine, später in Orenburg oder im Altai, die Alltagssprache, die ganz selbstverständlich in der Familie gesprochen und an die nächste Generation weitergegeben wurde. Daneben sprach man Hochdeutsch und die Sprache der Umgebung. Diese Situation finden wir auch noch in Mittel- und Südamerika, nicht jedoch in Deutschland.
Auch wenn viele die Gefahr noch nicht erkannt haben, ist das Plautdietsche in Deutschland akut gefährdet. In vielen Familien wird mit den Kindern nicht mehr Plautdietsch gesprochen. Viele Eltern glauben, dass das Kind bessere Leistungen in der Schule erbringt, wenn auch zu Hause Hochdeutsch gesprochen wird, obwohl die Mehrsprachigkeitsforschung das Gegenteil lehrt: Wenn die Eltern (oder ein Elternteil) mit den Kindern die Muttersprache sprechen, lernt das Kind später nicht nur sehr viel leichter Fremdsprachen, sondern hat es auch in anderen Fächern leichter.
Die einzige Möglichkeit, Plautdietsch in Deutschland zu erhalten, liegt in einem Bewusstseinswandel. Viele Plautdietsche betrachten ihre Sprache als minderwertig. Um sich im öffentlichen Leben (etwa im Supermarkt oder an der Bushaltestelle) nicht als Außenseiter oder Angehöriger einer Minderheit zu outen, wird Plautdietsch hier gerne gemieden, und auch mit den Kindern spricht man immer seltener Plautdietsch. Wenn Plautdietsch in der Schule präsent wäre, würde man dadurch nicht nur die kognitive Entwicklung der Kinder fördern, es würde auch einen großen Image-Gewinn für das Plautdietsche bedeuten und mehr Eltern ermutigen, mit ihren Kindern auch zu Hause Plautdietsch zu reden.
Aum 19. Mei 2007 we en Detmold dee 8. Joares-Doaginj vonne Plautdietsch-Frind. Jieda Joa trafe sich Frind en Mettjlieda vom Vereen Plautdietsch-Freunde e.V. — toop nobre, ete, sinje, waut Nieet lehre, CDs tjeepe en noch vel meea steit jeweenlich oppem Plon. Soo leet daut Prograum ditmol ut:
Klock 13.00 Vortrag von Prof. Els Oksaar (Hamburg):
Mehrsprachigkeit in der Familie, Mehrsprachigkeit in der Schule
Klock 14.30 Diskussioon to dissem Teema
Klock 16.30 Mettjliedavesaumlinj mett Veastauntswohle
Paraleel fe Nichmettjlieda: Film ewa Mennoniete em Launt vonne Maya
(�Bibel, Bauern und Belize�, rand 2006 bie ARTE)
Klock 19.00 Konzert mett Drunja Ditj (Andreas Dück):
Hee stalt siene niee CD vea!
Meea Informatioone opp Hochdietsch send rajsch unja „mehr“ to finje…