Dee Famieljeboom von Maschewski 1749-2013
von Tatjana Klassner
Toom Nohforsche, von woo dee kathoolische plautdietsche Famielje Maschewski tjemmt, jintj etj enn Taunte Olga Wolf eahre Famielje-Jeschicht nenn. Dee Lienje fangt bie Plautdietsche aun, dee den Famieljenome Maschewski droage. Dee wohnde enn Groß-Brodsende bie Tjristburch enn Wastpreisse, daut lach sie-oostlich von Daunzich.
Von Aunfang aun deelde dee Plautdietsche sich enn twee Linjes: Flemische (Hollendsche) en Frieslaundsche (Nadadietsche). Too dee latzte jehiead uck dee Famielje Maschewski. Dens eah Gloowe we nich soo strenj. Fe den we Intelligenz en Kultua seeha wichtich. Doaweajen ha dee uck daut needje Materiol jefunge toom dissem Famieljeboom nohtofedme.
Dee Familjenome word vonne Mutta wiedajejeft
Ute Dokumente von Marburg (1772-1773) jintj ruttofinje, daut Mattias Maschewski (jebore aune 1749) een Bua we en nich wiet von Daunzich leewd. Dee Maschewskis wohnde 75 Joah enn Preisse en 189 enn Russlaunt.
Eensaum manke Polen – noh dee Katholitje ewajegohne
Ditt hab etj vesocht vom Ruschem em Famieljebok too ewasate. Soo vel aus etj daut vestohne hab, ess eene jewesse plautdietsche Famielje noh Preisse jeflohen, oba see ess nich doahan jekome, wooa dee meschte Mennonite wohnde. See bleewe eensaum mank dee Polen. Hiea hawe sich dee mette Joahre vewartelt en doaderch sent doa ver aulem polnische Famieljes bie dee Plautdietsche en derch den sent see dan uck enne kathoolische Tjoatj ewajegohne. Waut nich dee Faul ess bie Mennonite, waut dee polnische Famieljenomes Sawautztjes, Sebetztjes, Ragaulstjes, Rauzlauw en soo wieda droage. Enne Ukraine biem Ewatratje sent see uck nich toopjekome mette Mennonite. Aus see aula noh Sibierje trocke, hawe see nich jewusst, daut it doa noch aundre Plautdietsche jefft.
Opp Plautdietsch word diss Famieljenome „Maschewstjes“ jenant. Dee Famieljenome tjemmt ut Polen von dee Atj, woo daut Launt aune Ukraine en aun Wittrusslaunt jrenzt. Enn Polen word – soo auls bie ons – dee Famieljenome vom Voda jenohme fe dee Tjinja, oba dee Famieljenome Maschewski word emma derche Mutta wiedajejewt, soo aus daut enne Ukraine jedone word. Daut heet, daut diss Famieljenome irjent wooa vonne ukrainsche Jrenz tjemmt. Aune 1824 reisde atliche vonne Famielje ewa noh dee Ukraine, en dee aundre Halft bleef doa enn Preisse.
Von Preisse noh dee Ukraine en dan noch Sibirien
Dee leete sich enne Ukraine enne Tjeisadarp-Kolonie bie Mariupol dol en aune 1858 bie dee Voltj-Ewaschriewinj we disse Famielje dee eensje manke Plautdietsche. Aune 1893, weajen daut heete en dreje Onwada, aus aule Arnte utjedrejt we, trocke see ewa noh Akmolinsk, Omsk, Sibierje. Vondoag ess doa aul tjeena von disse Famielje jeblewe, aula rutjereist noh Dietschlaunt, en dee Famieljenome ess uck utjestorwe, doaderch daut tjeene Mana-Famieljedroagasch dee latzte Tiet too Welt kaume. Vondoag tale sich 10 Jeneratioone Maschewstjes tom Familje-Staumboom.
Olga Sperling em Ella von onsjefea 90 Joah.
Interview met Olga Wolf mok Tatjana Klassner aune 2018 (See ess eene von disse Meschewstjes Famielje vonne Muttaschkaunt)
Wulfe Olga aune 1925 jebore enn Omskaja Oblastj, Tawritscheskij r-n, Darp Selenopolje-Jrienfelt. Dee Ellre sent ut Dnepropetrowskaja Oblastj, Wagnaschkuta, Aleksandrowskij r-n, Dee Kutasch haude doa aula N. Sent mol ut Wastpreisse darpawies rutjesiedelt noh Keiserdorf (Mariupol). Dee plautdietsche Kathoolitje deelde sich opp: Rieme (Reemische) en Grieche.
Dee Famieljenomes von plautdietsche Katholitje: Schikowski (Schikowstjes), Schedlowstje, Kobelski (worde jenant Kebels), Dombrowski (Dombrowstjes), Werohovski (Werohowstjes), Kalinowski, Malinowski, Madynski, Patowski, Bejamstje (Bojatskij). – Weinja Famieljes met dietsche Nomes unja dee plautdietsche Katholitje: Rosenberg, Schäfer, Bach, Sperling, Wolf, Remel, Strebel, Steblau, Klassen, Schotte, Lange, Bormann, Petke, Tietze, Tiel, Bart (Boats), Lawrens, Pflua, Froun, Fien, Weetz (Weiß).
Vea-nomes unja dee plautdietsche Katholitje: Josefiene-Fiene, Rosej ooda Rosia, Erna, Teresa, Josef, Stones (Stanislaw). Toom Nome Wera sede see Froin. To Justina: Tina.
Too dee Ellre sede see: Mame, Pape, too Ooma en Oopa: Muttatje, Vodatje.
Dee Wotschautz vonne Plautdietsch-Katholitje: Too „seeha“ sede see „doll“, too „Meatjes“ „Mejales“, too hoole: hilde, jemoakt-jemukt, drasche-drosche, Ed-Ead, Schocke (Edschocke), Wead, Mead, Ieschte – easchte, Seje – tjitje, Ped – Pead, jeleht – jeleat, Twierem – Twearem, Bok – Bauck, Joaschtkorn – Wajchschieta, Momm – Taunte, Omm – Onkel, „taufe“ sed wie, „deepe“ sede Omsksche Kathoolitje, „Rehbrat“ oder „Rehstock“ sed wie, „Spadel“ sede dee, too „Metzpon“ ooda „Zockatjes“: „Penseltjes“, too „Eewichtjeit“ sede see „Jlepstristis“.
Soo stoawe dee Plautdietsch-Katholitje
Wan de Aunjehieaje sage, daut it fe dem Kranken too Enj jeiht, word dee Ewagang toom Stoawe met jeistliche Leeda en mettem Bede unjastett. Dee Doodja stund dan twee Nachte em kolden Hus en disse Doag were doa stendich Mensche, woone sunge en bede deede. Oppem Tjoatjhoff word dee Soatj oppe Bentj jestalt, aule Mensche jinje noch eenmol vebie en nauhme Aufscheet vom Jestorwnen. Dee Soatjdatjsel word met Neajel toojeschloage, waut bie dee Mennonite nich dee Faul we, wie lede den Datjsel oppe heltane Neajel nopp en daut hild sich faust. Bie dee junge Lied word dee Soatj blau jeforwe, bie dee ellre Mensche schwoat. Oppem Datjsel word eenfach een Tjriez noppjemolt ooda ut Zeich nopp jenoagelt. Daut Tjesse we uck witt, soo aus bie ons, blooss eenfach jeneit, nich wofelich. Dee Doodja word met witta Gepur bedatjt. Daut Aufscheets-Ete word bie daut Frintschauft jedescht, doa gauf it uck daut eschte uck daut tweede Ete. Daut were Nudelsupp, jestaumpte Edschocke en Gulasch (Fleesch met brune Sauce), toom Dredden gauf it Prips en Jebacknis. Word uck oppjepausst, wea vom Tjoatjhoff vonne Lied daut eschte rauf jintj. Wan daut ne Fru we, dan wudd ewent dee neajchsta Doodja ne Fru senne.
Oppe Tjaste word jedaunzt
Bie de Friearie word uck dee Korf benutzt, wan see dem Briegaum aufsaje deede. Oppe Tjaste word jedaunzt, soo vel lostja, soo vel beta. Dee Jugent haude witte Bloomtjes met eenem Siedbaunt aune Brost. Dee Kraunz en Tjriedtje worde dee latzte Tiet raufjenohme mettem Leet „Scheen ess dee Jugent“, oba frejoa we daut een aundret Leet, waut Taunte Olja vejete haud. Bie ons Mennonite word daut Leet jesunge “Gib her dein’n Kranz, du brauchst ihn nicht“. Dee Tjastens-Steehla were nich jeschmitjt. En habe uck nich hochjelewt. Daut junge Poa saut opp Tjesses. Bie den word uck Nohtjast jefiet.
Waut Taunte Olga noch vetahlt
Taunte Olga vetahlt wieda: „Aus wie noh dee School jinje, were bie ons Lehrasch ut Dietschlaunt. Meier en Stein. Aus dee Tjrich aunfonk, deed dee NKWD den en Omsk dootscheete.“ – „Etj kaun mie daut scheen dentje: Opp Oostre musst wie tiedich oppstohne en aule 10 Tjinja stalde sich opp Tjneees en deede bede. Dee Mame stund en laus ute Bibel en dee Tjinja musste daut wadahole. Wea daut nich deed, tjrech eent em Jnetj. Dan sung wie daut Leet „Der Heiland ist erstanden“. Nohhea tjrech een jiedra een jeforwnet Ei. Eiafoaw kofft wie enne Lauftje. Jebackt ha wie emma Zockaplautz (Riebelplautz) en Oftsupp (Oftmoos) jekoakt.“
„Too Wiehnachte ha wie emma Netklos (Pepanet) jebackt. Noch doatoo een vollet Tjessebiea Zockakoke en Oftsupp (Oftmoos). Oftsupp word emma, too aule Faste jekoakt. Noh ons kaum dee vetjleedada Netklos (enn eenem utjetjrempelden Pelz (vonne lintje Bennasied) en Enjeltjes enn witte Loakes berollt. Hee haud opp sich iesane Tjede en eenen langen Stock enne Haunt. Ewrem Jesecht ne schwoate Stremp jetrocke en oppem Kopp Hena. Hee deed, aus wan hee den bestrofe deed, wea nich jehorcht haud. En dee, woone jescheit were, tjreje vonne Enjel waut Seetet.“
Tatjana, vielen Dank für diesen Artikel.In unserer Stadt Dshetysai, Südkasachstan gab es mehrere Familien plattdeutscher Katholiken. Einer von ihnen war in der Grundschule – Sascha Zylkowski – mein bester Freund. Der andere – Stefan Kalinowski – war mein Klassenkamerad, ich stehe immer noch mit ihm in Verbindung. Mich hat schon länger interessiert, woher diese Volksgruppe kommt. Wenn ich diesen Artikel richtig gelesen habe, ist es eher die Geschichte einer Familie, die für sich alleine steht. Von Stefan konnte ich nur herausfinden, dass in Russland oder Ukraine es ein Dorf Pogorelovka gab, das größtenteils aus katholischen Plattdeutschen bestand. Bist du bei deinen Nachforschungen evtl. auf dieses Dorf gestoßen? Ich möchte für meinen Klassenkameraden und auch für mich gerne herausfinden, woher diese Gruppe von Plattdeutschen kommt und etwas mehr über ihre Geschichte erfahren.